Unschlagbar – 20 Jahre „Gewaltfreie Erziehung“

Im Jahr 2000 hat der Deutsche Bundestag das „Gesetz zur Ächtung der Gewalt“ in §1631 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches verabschiedet. Alljährlich wird dies beim Internationalen Tag der gewaltfreien Erziehung am 30.4. zum Anlass genommen, auf das Recht der Kinder hinzuweisen, ohne Gewalt aufzuwachsen. Zum 20. Jahrestag dieses Gesetzes hatten viele Kinderrechtsorganisationen Veranstaltungen geplant, so auch der Kinderschutzbund Rosenheim. Coronabedingt entfallen diese Veranstaltungen nun, doch der Anlass bleibt. Auch wenn in zwei Jahrzehnten schon vieles erreicht wurde, erleben immer noch viel zu viele Kinder und Jugendliche Gewalt in der Erziehung: körperlich und seelische Gewalt, Missbrauch und Mobbingerfahrungen, sind Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Die Möglichkeiten der sozialen Medien vervielfachen die Risiken für Kinder und Jugendliche. Um diesen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, braucht es nicht nur Eltern, LehrerInnen und Fachkräfte, sondern die ganze Gesellschaft. Denn mit Kindern zusammen zu leben und sie zu erziehen kostet immer Zeit und Kraft – und ist manchmal äußerst anstrengend. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen Ausgangsbeschränkungen, Kita- und Schulschließungen, Home-Schooling sowie Home Office die häusliche Situation zusätzlich belasten, können Eltern schneller an ihre Grenzen kommen. Andererseits benötigen Kinder und Jugendliche gerade jetzt vertrauensvolle Beziehungen, sichere Räume und Ermutigung. Marianne Guggenbichler, Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Rosenheim: